Wenn die Einfahrt enger ist ist als gedacht ...

Vor ein paar Tagen kam meine Frau mit unserem "Kleinen" (SOUND) nach Haus und beichtete ihr Unglück. Beim Rechts-Einbiegen in unsere Firmeneinfahrt hat sie den Bogen wohl ein wenig zu eng genommen: das Ergebnis sieht man auf dem beigefügten Bild. Wie sie es hinbekommen hat, wir biegen seit über 10 Jahren in diese Einfahrt ein, ich weiss es nicht. Aber seis drumm - ist nun mal passiert.
Zum Glück ist das Auto Vollkasko versichert , die 300.- Euro Selbstbeteiligung sind zu verschmerzen, und für solche Fälle bezahlt man ja Tag ein Tag aus die Versicherung.
Zugegeben, das Bild ist nicht sehr gut, hab ich bei Dunkelheit geschossen. Aber wie man sieht, die hintere rechte Tür ist ausreichend deformiert, das hintere rechte Seitenteil mit angeschrammt, Zierleisten an der Tür unten verbogen, Kunststofffläche der Tür unten beschädigt, und die Radbogenleiste abgerissen.
So sieht er nicht mehr schön aus.
Ich habe am nächsten Morgen meine VW-Werkstatt aufgesucht, Ergebnis: geschätzte Schadenshöhe ca. 3500 Euro. Die Tür muss neu, alle Leisten müssen durch Neuteile ersetzt werden. Seitenteil hinten rechts und neue Tür hinten rechts müssen lackiert werden - und damit es keinen Farbunterschied gibt, muß bis in die vordere rechte Tür hineinlackiert werden. Anschließend müssen alle Teile von der alten Tür in die neue Tür eingebaut werden. Habe noch kurz mit der Lackiererei gesprochen, auch da wurde bestätigt, gerade bei indiumgrau muß bis in die vordere Tür hineinlackiert werden, um Farbunterschiede zu vermeiden.
Daraufhin meine Versicherung angerufen und den Schaden telefonisch gemeldet. Und da muß ich an dieser Stelle meine Direktversicherung (RV24.de) loben. Schaden wurde von einem sehr freundlichen Mitarbeiter aufgenommen. Keine grossen Fragen, nur wann passiert und wie. Daraufhin sofort Kostenübernahme bis 4000.- Euro zugesagt. Das wars - keine Besichtigung - kein Gutachten - nix weiter. So stell ich mir eine unproblematische Schadensregulierung vor.

Der SOUND ist jetzt seit einigen Tagen beim VW-Partner zur Reparatur und wird in Kürze fertig sein. 5 Tage nach der tel. Schadensmeldung hat die Versicherung schon 2500 Euro vorab auf mein Konto überwiesen - hab ich nur durch Zufall auf meinen Kontoauszügen entdeckt. Für den Restbetrag kann ich eine Abtretung machen, habe also mit dem ganzen Kostenkram nix zu tun - bis auf die 300 Euro Selbstbeteiligung, die ich bei Fahrzeugabgabe direkt an die VW Reparaturwerkstatt gleich bezahlt habe.

Jetzt hoffe ich, das die Werkstatt perfekt arbeitet und auch das der Lackierer hervorragende Arbeit abliefert. Habe extra eine Lackierei der Werkstatt vorgegeben, die hier einen sehr guten Ruf geniesst.
Wenn er fertig ist, werde ich berichten.

VG Uwe

Am Freitag morgen kam der Anruf vom Freundlichen :
Der Tiguan wird heute vormittag fertig und kann ab 13 Uhr abgeholt werden. Allerdings hätte die neue Radbogenleiste einige Kratzer, man hätte vier mal erneut die Leiste bei VW bestellt, jedesmal wäre eine Leiste mit Kratzern geliefert worden. Man hätte erstmal die beste der vier Leisten montiert. Diese müßte, wenn VW endlich eine kratzerfreie Leiste liefert, noch mal ausgetauscht werden. Da diese nur geklipst ist, könnten wir dann drauf warten.
Um 15 Uhr waren wir beim Händler. Der Tiguan stand draußen und natürlich haben wir erst mal gleich geschaut, wie der Reparaturbereich nun ausschaut.

Positiv : Die neue Tür sitzt perfekt, alle Spaltmaße sind 100 % ausgeführt, die defekten Zierleisten unten an der Tür sind erneuert und auch die Radbogenleiste am hinteren rechten Radausschnitt ist ersetzt. Ein Farbunterschied ist selbst aus verschiedenen Perspektiven nicht zu erkennen, weder im Schatten noch in der Sonne. Es wurde bis in die Mitte der rechten Vordertür hineinlackiert. So weit zum Positiven.

Aber jetzt zum Negativen : Die gesamte Lackierung (hinteres Seitenteil / neue rechte Hintertür / 2/3 der vorderen rechten Tür) weist eine schreckliche Orangenhautstruktur auf, so daß die gesamten neulackierten Flächen keinen vernünftigen Glanz aufweisen und aus der Nähe als sehr unschön zu betrachten sind. Die lackierten Flächen stehen in der Oberflächenstruktur in krassem Unterschied zum Originallack des vorderen Kotflügels. Die hintere Radbogenleiste ist verkratzt.

Wir sind daraufhin zum Servicemeister rein, und haben sofort auf den Makel hingewiesen. Wir haben klar zu verstehen gegeben, daß wir die Reparatur in dieser Form nicht akzeptieren werden. Der Servicemeister hat sich daraufhin mit uns zum Fahrzeug begeben und sich die Lackierung angesehen und mußte selber zugeben, daß die Lackierung so nicht in Ordnung sei. Ich habe ihn noch gefragt, wenn es sein Auto wäre, ob er mit so einer Lackierung einverstanden wäre : Seine Antwort lautete eindeutig NEIN !

Der Servicemeister hat versprochen, sich gleich am Montag morgen mit der Lackiererei in Verbindung zu setzen, um eine Lösung zu finden.

Was mich allerdings schockiert hat :
1) Wie kann der Lackierbetrieb das Fahrzeug so an den VW-Händler zurückgeben ?
Hat dort keinerlei End-Kontrolle stattgefunden ?
2) Wie konnte der VW-Händler uns das Auto so aushändigen wollen ? Als das Auto vom Lackierer zurückkam, mussten die Anbauteile wie Leisten etc. wieder angebracht werden und schon da hätte die hässliche Orangenhautstruktur der Lackierung auffallen müssen. Spätestens bei der Endkontrolle hätte das auffallen müssen. Entweder ist der Werkstattmeister blind - oder eine abschließende Endkontrolle hat auch hier erst gar nicht statt gefunden !

Im Moment bin ich sehr enttäuscht und zwar von beiden Betrieben, vom VW-Händler und von seinem Lackierbetrieb.
Und ich werde nicht Ruhe geben, bis die Sache zu meiner vollen Zufriedenheit erledigt ist !

Ich habe noch am Freitag nachmittag meine Versicherung angerufen und gebeten, die abgetretene Reparaturrechnung wegen nicht fachgerechter Arbeitsleistung nicht zu begleichen. Das wurde mir zugesichert.

Wie es weiter geht - ich werde berichten.

VG Uwe

Nachtrag :
Gestern morgen rief der Inhaber des Lackierbetriebes an, da er vom VW-Händler über die mangelhafte Lackierung informiert wurde. Insofern hat der VW-Händler also Wort gehalten und gleich am Montag morgen mit dem Lackierbetrieb Kontakt aufgenommen. Ob ich mit dem Tiguan zum Lackierbetrieb kommen könnte oder ob er zu mir kommen solle, um sich die Lackierung anzusehen.
Ich bin zum Lackierer gefahren, und hab ihm das Auto gezeigt.
Erst kamen einige Ausflüchte wie : Ein VW hat immer schon von Werk aus eine Orangenhautlackierung usw.
Ich habe ihn dann auf den Unterschied zwischen nicht lackierten vorderem Kotflügel und den neu lackierten Flächen hingewiesen.
Daraufhin sah er es ein und lenkte sofort ein.
Ich soll unseren Tiguan heute morgen bringen, dann würde das in Ordnung gebracht. Heute Abend wäre er fertig.

Ich werde weiter berichten ...
VG Uwe

Unser kleiner "SOUND" ist wieder zurück. Die Lackierung wurde nachgearbeitet. Morgens hingebracht, abends konnten wir ihn wieder abholen.
Der Lackierer hatte ihn zur Abholung extra in der Halle belassen, damit wir das Ergebnis unter Neonlicht begutachten können.
Jetzt ist die Lackierung in Ordnung - wir sind zufrieden - nur frage ich mich immer noch, warum man nicht gleich ordentliche Arbeit abgeliefert hat.
Ergebnis jetzt siehe Bild.

VG Uwe